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Stressfrei in die Ferien

Daughter and mother sitting with eyes closed enjoying sunlight at beach model released, Symbolfoto, OMIF00931

Jetzt ist es endlich soweit: Auch in den letzten Bundesländern – Bayern & Baden-Württemberg sind die Ferien angelaufen. Für Kinder meistens eine Zeit der reinen Freude und des Genusses. Schule, Hausaufgaben, Prüfungen – und nicht zuletzt das ungeliebte Aufstehen in der Frühe: All die nervigen Dinge des Lebens scheinen für viele Wochen wegzufallen. Diese ganzen nervigen Verpflichtungen des Schulalltags werden mit ein wenig Glück sogar ersetzt durch eine tolle Zeit an Strand, See, Meer, oder was immer noch für tolle Reiseziele die Eltern für einen rausgesucht haben.

Für Eltern stellt sich diese Zeit manchmal etwas anders da. Klar: ein gelungener Urlaub ist immer toll. Und bringt einen nervlich wieder durch Monate des stressigen Alltags. Vor allem mit der Familie. Jedenfalls wenn alles gut läuft. Wenn jeder mitzieht, die Familienmitglieder aufeinander eingespielt sind – und vor allem jeder zu seinem Recht kommt. Denn auch ein Urlaub auf Balkonien oder im eigenen Garten kann herrlich entspannend sein. Oder sich ganz schnell als Albtraum entpuppen. Wenn das Kind die ganze Zeit nervt, weil es nichts zum Spielen hat. Der Vater einfach nur in Ruhe auf der Couch Energie auftanken will. Und die Mutter nicht aus der Küche herauskommt, weil die ganzen Verpflegungs- und Reinigungs- Wartungsarbeiten erstaunlicherweise wieder an ihr hängengeblieben sind. Und zwar – Mangels sonst üblicher Kantine und Schulspeisung – noch weit mehr als während des Alltags.  

Damit die potentiell schönste Zeit des Jahres sich nicht in drei Wochen Dauerkrise verwandelt, hier ein paar Tipps für einen gelungenen Familienurlaub:

Schon in der Planungsphase abklären: Wer hat welche Bedürfnisse

Um beim Beispiel zu bleiben: Einer braucht ganz viel Ruhe, der andere hofft auf neue Impulse, das Kind will wie letztes Jahr Baden und Sandburgen bauen. Dann ist von Städtetour durch New York, Philadelphia und Washington eher abzusehen. Aber vielleicht findet sich ja ein Kompromiss: Eine schöne Hotelanlage in der Türkei, Griechenland oder Spanien? Mit ein wenig Händchen bei der Wahl der Location liegen Strand, Ruhe und Kultur in unmittelbarer Umgebung.

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Und plötzlich finden dann doch alle, was sie gesucht haben. Vorausgesetzt, man ist bereit das familiäre Rudel tagsüber zu verlassen. Die Erfahrung zeigt: Wenn der erste familiäre Trennungsschmerz vorüber ist, kommt der Genuss des Alleinentdeckers meist ganz von selbst. Einfach mal probieren!           

Aber Achtung: Bedürfnisse ändern sich immer wieder. Ein Kind, das mit fünf Jahren viel Spaß auf dem Bauernhof mit den Tierchen hatte, langweilt sich dort u.U. mit zwölf zu Tode. Und ausbaden müssen das erfahrungsgemäß die Eltern Daher: Ziele und Aktivitäten immer wieder anpassen.  

Rechtzeitige Checks sparen Stress

Egal, ob man mit der Familie durchs schöne Deutschland touren will – oder endliche Australien kennenlernen. Es sind oft die kleinen Dinge, die einem das Leben gründlich vermiesen. Am Flughafen 40 Minute vor Abflug feststellen, dass der Pass abgelaufen ist, steht ganz vorne auf der Liste. Dann kommen vorgeschriebene Impfungen für Länder. Ein Visum, dass viel länger braucht als normal. Nötige Medikamente, von denen man doch keinen ausreichenden Vorrat hat. Oder einfach die bittere Erkenntnis, dass mit einem kurzen Öl-Check die vollgeladene Karre jetzt nicht waidwund auf der Standspur der Autobahn angelandet wäre.
Reisedokumente, medizinische Vorsorge, Vehikel… Haken dahinter? Dann kann’s ja losgehen…

Entspannungshilfen for takeaway

Ganz ohne Stressanflutungen geht es nie. Irgendwann wir jeder nörgelig – oder spürt einen Anflug von Langeweile in sich. Garantiert jedenfalls, wenn man sich darauf verlassen hat, dass vor Ort schon alles organisiert werden kann. Kann es aber häufig nicht. Jedenfalls nicht so kurzfristig, wie die Situation es manchmal erfordern würde. Dabei wäre die Lösung so simpel gewesen. Den Kids plötzlich ein paar neue Spielzeuge aus dem Koffer herbeigezaubert – und schon macht das Spielen auch ohne Papi & Mami wieder Spaß. Zwei Bücher im Gepäck, die man immer schon lesen wollte – am Stand zu schmökern kann purer Genuss sein. Vor allem wenn man nicht auf zerlesene Exemplare angewiesen ist, die Vorgänger dem Hotel gespendet haben. Und auch ein paar noch zu Hause aufs Smartphon geladene Serien kann man immer mal brauchen. Für die Kinder, für sich selbst – vor allem wenn das im Katalog versprochen WLAN sich als so instabil wie magersüchtig entpuppt.

Nicht mit Erwartungen überfrachten

Vermutlich der wichtigste Tipp von allen: „Go with the flow“. Kein Urlaub hält sich an die Versprechen der Werbung, kein Reiseziel ist so wie erträumt, keine familiäre Harmonie hält wochenlang. Na und? Wenn man ohne in Bronze gegossene Erwartungen an einen Urlaub geht, kann er sogar besser werden als erwartet. Und zwar viel besser! Wenn vielleicht auch anders als erwartet. Aber anders ist ja nicht automatisch schlechter. Das hoteleigene Restaurant mit dem versprochenen „All you can eat“-Büffet geschlossen? Einfach mal der regionalen Küche eine Chance geben. Und mal feststellen, wie großartig Fleisch schmecken kann, wenn es nicht flach und paniert ist. Und Fisch, wer er nicht die Form von Bauklötzchen hat. Der Pool überfüllt? Wie weit ist es denn tatsächlich zum Meer? Und gibt es vielleicht sogar nicht lohnender Beschäftigungen, als noch vor dem Frühstück das Handtuch auf die Liege zu drapieren?

Kurz: Wer zwei Wochen Urlaub zum sehnsüchtig erwarteten Allheilmittel hochstilisiert, kann nur enttäuscht werden. Vor allem wenn er eine felsenfeste Vorstellung vom Ablauf im Kopf hat. Wer das in den Vordergrund stellt, was möglich ist – und vielleicht ein klein wenig kreativ ist – findet jenseits der Anlagen-Mauern eine ganze Welt, die zu erkunden sich lohnt. Vor allem wenn man Einheimische fragt, wie man den Tag denn noch so verbringen kann.